Tagungen

Tagungsdokumentation- Leerstellen als Chance: Historische Vermittlungsformen an Orten ehemaliger KZ-Außenlager in tschechisch-deutscher Perspektive

Studierende des „Basismoduls Konkretion Geschichtskultur: KZ-Außenlager in Binationaler Perspektive“ (Dozentin: Nadja Bennewitz) haben sich im WS 2022/23 eingehend mit der Tagung des Lehrstuhls Didaktik der Geschichte beschäftigt, die im Oktober 2022 stattfand und den Titel trug: „Leerstellen als Chance: Historische Vermittlungsformen an Orten ehemaliger KZ-Außenlager in tschechisch-deutscher Perspektive“. Sie haben die Tagung begleitet, fotografiert und Protokolle geschrieben, sie haben Tagungsbeiträge für H-SOZ-KULT verfasst, dem Portal für Kommunikation und Fachinformation für die Geschichtswissenschaften, und sie haben Interviews mit den beteiligten geschichtskulturellen Akteur:innen geführt (Thomas Muggenthaler, Journalist des Bayerischen Rundfunks, Theaterpädagogin Anja Sparberg, Gedenkstättenpädagoge Dr. Matthias Rittner, Barbara Raub, Geschichtslehrerin). Sogar die Schülerinnen und Schüler des an der Tagung beteiligten Paul-Pfinzing-Gymnasiums Hersbruck (PPG) wurden interviewt, da sie entscheidende Beiträge zur Tagung geleistet haben.

Daraus entstanden ist eine vielseitige Tagungsdokumentation mit Fotografien der beiden Tage, mit kurzen Audios und erläuternden Tagungsberichten zu einzelnen Inhalten.

Die Studierenden des Basismoduls „Konkretion Geschichtskultur: Geschichte im Denkmal“ (Dozent: Leonard Stöcklein) haben sich eingehender mit der tschechischen Perspektive beschäftigt und über bestehende Mahnmale an ehemaligen KZ-Außenlagern im heutigen Tschechien ein Paper verfasst.

Die Studentin Simone Fraßa, Lehramtsstudentin für das Gymnasium im Fach Geschichte an der FAU, hat den ersten Tag am 28.10.22 in Hersbruck der insgesamt zweitägigen Veranstaltung dokumentiert.

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Leerstellen als Chance | Erinnern und Vermitteln an Orten ehemaliger KZ-Außenlager in tschechisch-deutscher Perspektive. Die Beispiele Hersbruck und Litomerice

Freitag, 28. Oktober 2022 – Paul-Pfinzing-Gymnasium (PPG), Amberger Str. 30, 91217 Hersbruck

Samstag, 29. Oktober 2022 – Raumänderung: Großen Hörsaal, 2.031, Regensburger Str. 160, 90478 Nürnberg

Sie erreichen den Saal über den Haupteingang an der Regensburger Str. 160, nehmen den rechten Treppenaufgang in den 2. Stock, dann den Gang ganz nach hinten durchgehen. Der Hörsaal befindet sich am Ende des Ganges rechts. GPS-Koord. Eingang: 49.438680N, 11.112179E

Anmeldung unter anmeldung@paul-pfinzing-gymnasium.de

Widerstreitende Vergangenheitsdeutungen und geschichtskulturelle Manifestationen: Wie lässt sich das darin liegende Potential für historische Vermittlungsformen nutzen?

Ausgangspunkt der Tagung sind die Grenzlage des ehemaligen Konzentrationslagers Flossenbürg zwischen Tschechien und Deutschland und seine beiden Außenlager Hersbruck und Litoměřice. Es soll dabei über die Nachgeschichte in tschechisch-deutscher Perspektive reflektiert und exemplarisch über Vermittlungsformen zum Thema NS-Außenlager diskutiert werden: Wie können Lehrkräfte die NS-Geschichte an ihren Schulorten vermitteln, wenn dort Verbrechen stattgefunden haben, doch materielle Überreste fehlen? Neben Wissenschaftler:innen der beiden Länder stellen auch Schüler:innen und Studierende für das Lehramt Geschichte ihre Projekte und Überlegungen vor.
Versteht man diese Leerstellen als Chance, kann Jugendlichen an diesen lokalen „Leerstellen“ bewusst werden, dass Erinnerungskultur nicht voraussetzungslos ist und auf spannungsreichen öffentlichen Diskussionen fußt.

Veranstalter

  • Lehrstuhl Didaktik der Geschichte der
    Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
  • Paul-Pfinzing-Gymnasium Hersbruck (PPG)
  • Staatstheater Nürnberg

Tagungsleitung

  • Nadja Bennewitz M.A.
  • OStRin Barbara Raub
  • Dr. Matthias Rittner
  • Anja Sparberg M.A., M.A.
  • Leo Stöcklein

Kooperationspartner

  • Josef-Jungmann Gymnasium Litoměřice
  • Faculty of Science, Humanities & Education,
    Technische Universität Liberec

Finanzielle Unterstützung

  • Bayerisch-tschechische Hochschulagentur BTHA
  • Förderverein Geschichtswissenschaft, Department Geschichte,
    Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • Landkreis Nürnberger Land
  • Ulrich Griebel Preis „Summa-cum-Laude“ – Rotary Club Nürnberger Land

Tagungsprogramm

Freitag, 28.10.2022 - Hersbruck

Tagungsort
Paul-Pfinzing-Gymnasium (PPG)
Amberger Str. 30, Hersbruck
Tagungsleitung
OStRin Barbara Raub, Dr. Matthias Rittner,
Anja Sparberg M.A., M.A., Burak Uzun
09:00 – 09:15 Begrüßung OStR Rolf Rosiguolo, Schulleitung PPG Herbruck; Elternbeirat
Vorstellung: Verkehrsschilder der Gerechtigkeit

Zwischen Nationen und Generationen | Formen des Erinnerns

Ort: Paul-Pfinzing-Gymnasium (PPG), Amberger Str. 30, Hersbruck
9:30 – 10:15 Performance
Brieffreundschaft oder: Wie kommen wir ins Gespräch?
Briefwechsel von Hersbruck nach Litoměřice und zurück
Schüler:innen des PPG mit Barbara Raub
Anja Sparberg & Burak Uzun, Staatstheater Nürnberg
10:15 – 11:00 Gespräch mit Irmingard Philipow (Jg. 1936),
Augenzeugin des KZ-Außenlagers Hersbruck und
Akteurin der lokalen Geschichtskultur
Lehramtsstudierende mit Leo Stöcklein, Lehrstuhl Didaktik der Geschichte,
FAU Erlangen-Nürnberg
11:00 – 11:30 Fußweg Bahnhof Hersbruck
Ort: Bahnhof Hersbruck (rechts der Pegnitz)
11:30 Begrüßung
11:35 – 12:00 Rollenspiel und Performance „Was tust DU?“
Der Zugtransport aus Leitmeritz im April 1945 zur Filmdokumentation „Todeszug in die Freiheit“
Schüler:innen des PPG mit Barbara Raub Anja Sparberg & Burak Uzun, Staatstheater Nürnberg
Dr. Matthias Rittner,
KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
12:00 – 13:30 Mittagspause
Deutsches Hirtenmuseum Hersbruck, Eisenhüttlein 7

Biografien und Nachgeschichte | Formen der Vermittlung

Ort: Paul-Pfinzing-Gymnasium (PPG), Amberger Str. 30, Hersbruck
13:30 – 14:00 Tschechisch-deutsche Jugendbegegnungen:
Chancen durch das Theaternetzwerk Čojč
Teresa Hartl, Čojč -Grenzübergreifendes
Theaternetzwerk Böhmen Bayern
14:00 – 14:30 Internationaler Jugendaustausch
zwischen Deutschland und Tschechien
Tandem, Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch
14:30 – 15:15 „Erinnerungsorte“: Arbeit mit „Holocaust-Biographien“
am Beispiel von KZ-Außenlagern
Studierende,
Faculty of Science, Humanities and Education, Technische Universität Liberec, PhDr. Katerina Portmann
15:15 – 15:45 Kaffeepause
15:45 – 16:30 Materialien für den Geschichtsunterricht:
Erinnerung an das KZ-Außenlager Hersbruck?
Quellen und Interviews zur lokalen Geschichtskultur
Jennifer Herzog, Andreas Kohles, Karin Pröve, Johannes Schürmann, Felix Schwob, Duncan Vogtmann,
Lehrstuhl Didaktik der Geschichte,
FAU Erlangen-Nürnberg
16:30– 17:00 Digitalisierung von Häftlingsbiografien
des ehemaligen KZ-Außenlagers Hersbruck
Lena Albert, Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften, Didaktik der Geschichte, Otto-Friedrich-Universität Bamberg
17:00 – 18:00 Filmvorführung „Todeszug in die Freiheit“
und anschl. Gespräch mit dem Regisseur Thomas Muggenthaler
Thomas Muggenthaler,
Bayerischer Rundfunk,
BR-Studio Ostbayern Regensburg
18:00 Verabschiedung Barbara Raub, Anja Sparberg,
Dr. Matthias Rittner

Samstag, 29.10.2022 - Nürnberg

Tagungsort
Großer Hörsaal, 2.031, Regensburger Str. 160, 90478 Nürnberg
Sie erreichen den Saal über den Haupteingang an der Regensburger Str. 160, nehmen den rechten Treppenaufgang in den 2. Stock, dann den Gang ganz nach hinten durchgehen. Der Hörsaal befindet sich am Ende des Ganges rechts.
GPS-Koord. Eingang: 49.438680N, 11.112179E
Tagungsleitung
Nadja Bennewitz M.A.,
Leo Stöcklein

Die Veranstaltungen dieses Tages finden alle in in der Villa St. Paul in Nürnberg statt.

09:00 – 09:15 Begrüßung Prof. Dr. Charlotte Bühl-Gramer,
Lehrstuhl Didaktik der Geschichte,
FAU Erlangen-Nürnberg

Lokales Erinnern

09:15 – 10:00 Lokale Geschichtskultur in Hersbruck Nadja Bennewitz M.A. & Leo Stöcklein, Lehrstuhl Didaktik der Geschichte,
FAU Erlangen-Nürnberg
10:00 – 11:00 Das unbekannte Lager bei Theresienstadt (Terezín).
Der Umgang mit dem KZ-Außenlager Leitmeritz
in der Tschechoslowakei/Tschechien nach 1945
Dr. Alfons Adam, „Topographie des Terrors“
11:00 – 11:15 Kaffeepause

Aufarbeiten am Ort

11:15 – 12:15 Das KZ Hersbruck im Kontext der Kriegsjahre 1944/45 und dessen juristische, gesellschaftliche und politische Aufarbeitung ab 1950 Christoph Maier, Neuere Bayerische und Fränkische Landesgeschichte und Volkskunde, FAU Erlangen-Nürnberg
12:15 – 13:15 Justizielle Aufarbeitung in Tschechien nach 1945
mit Schwerpunkt auf Leitmeritz
PhDr. Katerina Portmann,
Technische Universität Liberec
13:15 – 14:30 Mittagspause

Diskurse und Formen des Erinnerns

14:30 – 15:15 Erinnerung an Außenlager in Tschechien nach 1945
Ivan Rous,
The North Bohemian Museum Liberec / Severočeské muzeum v Liberci
15:15 – 16:00 Gedenkstätten in den Örtlichkeiten der KZ-Außenlager Flossenbürg, Groß-Rosen und Auschwitz auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik
PhDr. Lubor Lacina,
The North Bohemian Museum Liberec / Severočeské muzeum v Liberci
16:00 – 16:30 Kaffeepause

Formen der Vermittlung

16:30 – 17:15 Smartphone Apps zur Erkundung
ehemaliger KZ-Außenlager um Berlin
Thomas Irmer,
Geschichte beginnt jetzt, Berlin
17:15 – 18:00 Was noch erinnert werden kann. Projektvorstellung überLAGERt: Lokale Jugendgeschichtsarbeit an Orten
ehemaliger KZ-Außenlager in Brandenburg
Angelika Meyer,
Pädagogischer Dienst,
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

Perspektiven

18:00 – 18:30 Zukünftige Perspektiven im Umgang mit KZ-Außenlagern
im deutsch-tschechischen Vergleich
Nadja Bennewitz M.A. & Leo Stöcklein,
Lehrstuhl Didaktik der Geschichte,

FAU Erlangen-Nürnberg

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