Exkursion zum jüdischen Museum Fürth: Seminar „Shalom Lokalgeschichte“ besucht die Eröffnung der Ausstellung „Lesezeichen“

Symbolbild zum Artikel. Der Link öffnet das Bild in einer großen Anzeige.

Im Rahmen des Seminars „Shalom Lokalgeschichte: Jüdische Geschichte vor Ort“ unter der Leitung von Dr. Martina Switalski besuchten die Teilnehmer*innen am 21.05.2023 das jüdische Museum in Fürth, um nach einem Rundgang an der Eröffnung der Ausstellung „Lesezeichen“ teilzunehmen. Diese Ausstellung wurde von dem in New York geborenen und in Berlin lebenden Künstler Arnold Dreyblatt erstellt und widmet sich dem Werk und der Identität des bekannten Schriftstellers Jakob Wassermann, der 1873 in Fürth geboren wurde. Besonders im Fokus steht Wassermanns autobiografisches Werk „Mein Weg als Deutscher und Jude“ von 1921, in dem er sich mit Fragen seiner jüdischen und deutschen Identität, dem Wunsch nach Zugehörigkeit und dem vergeblichen Kampf um Akzeptanz in Deutschland auseinandersetzt.

Die Ausstellung ist in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil präsentiert eine 55-minütige Filminstallation, bei der ausgewählte Passagen des Werkes von internationalen Leser*innen vorgetragen werden. Während des Vortrags werden die entsprechenden Buchseiten zum Mitlesen eingeblendet. Dreyblatt hat sich bewusst für diese Darstellungsform entschieden, da dem gesprochenen Wort im Judentum eine große Bedeutung zukommt, insbesondere in der Erinnerungskultur. Der zweite Teil der Ausstellung besteht aus beleuchteten Lentikulartafeln, die aus Textpassagen und Manuskriptausschnitten von Wassermanns Werk „Mein Weg als Deutscher und Jude“ sowie Darstellungen seiner Hände zusammengesetzt sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Durch die Inszenierung erzeugt die Ausstellung Empathie bei den Besucher*innen, veranschaulicht den deutschen Antisemitismus zu Wassermanns Lebzeiten und wirkt im Nachhinein wie eine düstere Vorhersage in Bezug auf das Schicksal des deutschen Judentums.